Ein Game Changer in der Arzneimittelentwicklung: Multispezifische Arzneimittel


Fast alle Arzneimittel haben zwei wesentliche Gemeinsamkeiten: Zum Einen zielen konventionelle Arzneimittel auf ein einziges krankheitsverursachendes Protein ab. Zum Anderen bremsen diese Arzneimittel die Aktivität des Zielproteins, indem sie daran binden. Aber nicht alle Erkrankungen sind auf diese Weise behandelbar. Um diese Herausforderung anzugehen, forschen wir bei Amgen an multispezifischen Arzneimitteln.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Arzneimitteln greifen sie Krankheitsursachen nicht direkt an, sondern fungieren als Bindeglied zwischen diesen und der körpereigenen Abwehr – multispezifische Arzneimittel wirken nach dem Prinzip der induzierten Nähe. Im Körper gibt es bereits eine Vielzahl an Molekülen und Zellen, die Wissenschaftler:innen zur Bekämpfung von Krankheiten nutzen können. Beispielsweise können körpereigene Enzyme auf krankheitsverursachende Zielproteine angesetzt werden. Auch Immunzellen und molekulare Scheren können über multispezifische Arzneimittel so gelenkt werden, dass sie Krankheitsverursacher eliminieren.

Einige dieser Ideen befinden sich zwar noch in der Entwicklung, doch auf lange Sicht haben multispezifische Arzneimittel ein großes Potenzial. Mit der Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Biologie selbst könnte dieser Ansatz dazu beitragen, bisher als unheilbar geltende Erkrankungen erfolgreich zu bekämpfen.

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