Adhärenz bei chronischen Erkrankungen: Betroffene informieren, unterstützen, begleiten

Eine hohe Adhärenz ist entscheidend für den Therapieerfolg. Darin sind sich Hausärztinnen und Hausärzte in einer Amgen-Umfrage einig.(1) Sie stehen jedoch vor der Herausforderung, dass ein beachtlicher Teil der Betroffenen nach ihrer Einschätzung die Therapie nicht beginnt (21 Prozent), vorzeitig abbricht (31 Prozent) oder nicht richtig umsetzt (33 Prozent).(1) Wie kann man diesen Herausforderungen begegnen und die Adhärenz steigern? Bereits seit vielen Jahren engagieren wir uns für eine Verbesserung der Versorgung und bieten Services an, die Patientinnen und Patienten während ihrer Therapie unterstützen.

„Wenn wir über Adhärenz sprechen, meinen wir nicht nur die Therapietreue und die Einnahme von Arzneimitteln. Dieses Konzept geht deutlich weiter“, erklärt Dr. Petra Weißenbacher, Product Senior Manager. „Zusätzlich umfasst es die gemeinsam von betroffener Person und Ärztin oder Arzt individuell festgelegten Therapieziele. Auch begleitende Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Ernährungsumstellung oder eine Veränderung der Lebensweise, können einen erheblichen Beitrag zur Symptomverbesserung leisten.“ Werden sie nicht eingehalten, gefährdet das die individuellen Therapieerfolge, die Lebensqualität kann sinken und Behandlungskosten steigen.(2) Mit 91 Prozent sehen die befragten Hausärzt:innen vor allem ihren Berufsstand in der Pflicht, gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten die Adhärenz positiv zu beeinflussen. Für die Befragten sind dafür ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Behandler:in und den Betroffenen, eine aktive Mitarbeit der Patient:innen während der Therapie, das Vertrauen in die empfohlene Behandlung sowie ein gemeinsam erarbeiteter Therapieplan wesentliche Bausteine.(1) Großes Potenzial erkennen sie in der Kommunikation mit den Patient:innen.(1)

Chronische Erkrankungen: Begleitung während der Therapie
Nach Einschätzung der Befragten setzt rund ein Drittel der Behandelten die verschriebene Therapie nicht richtig um, ein weiteres Drittel bricht sie vorzeitig ab.(1) Besonders Personen mit chronischen Erkrankungen fällt die Einhaltung des vorgegebenen Therapieplans schwer.(1) Therapien sind jedoch nur dann effektiv, wenn Zeitpunkt, Dosierung und Dauer der Einnahme von verschriebenen Arzneimitteln eingehalten werden.(3) Die Gründe für ein Abweichen vom vereinbarten Behandlungsplan sind vielfältig und können sowohl beabsichtigt als auch unbeabsichtigt sein.(4) Für die Förderung der Therapietreue ist deshalb ein individueller Ansatz notwendig, der auf Art und Ursache der Non-Adhärenz abgestimmt ist.(4) Dabei hat sich gezeigt, dass die wirksamsten Ansätze mehrstufig sind, d. h. auf mehr als einen Faktor mit mehr als einer Maßnahme abzielen. Die Vermittlung von Informationen allein reicht nicht aus, um eine gute Adhärenz zu erreichen oder aufrechtzuerhalten.(2)

„Auf diesen Erkenntnissen baut unser Therapieprogramm Amgen Care auf“, erklärt Weißenbacher. „Begleitend zur Therapie werden hier Patient:innen mit verschiedenen Maßnahmen langfristig unterstützt. Die möglichen Bausteine orientieren sich dabei an ihren individuellen Bedürfnissen und umfassen unterschiedliche Ebenen.“ Zum Programm gehören sowohl persönliche Beratungen durch medizinisch geschulte Ansprechpersonen als auch umfangreiches Informationsmaterial, welches u.a. Themen wie Stressbewältigung, Sozialrecht, Selbsthilfegruppen und Ernährung umfasst. Im persönlichen Austausch beraten Gesundheitscoaches zu verschiedenen Themen rund um die Erkrankung. Alltagsnahe Tipps und Informationen zur Therapie können darüber hinaus online– auf der Website und in der App – abgerufen werden. Zugleich gibt es regelmäßig Post, um zu wichtigen Aspekten der Therapie zu informieren. Eine Erinnerungsfunktion per E-Mail oder SMS unterstützt dabei, die Tabletteneinnahme bzw. Injektion nicht zu vergessen. Aktuell steht das Therapie-Begleitprogramm für Betroffene mit chronisch-entzündlicher Erkrankungen, wie z.B. Morbus Crohn, Plaque Psoriasis und rheumatoide Arthritis, zur Verfügung.

„Bei Amgen arbeiten wir mit Partner:innen aus dem Gesundheitswesen zusammen, um gemeinsam Innovationen zu entwickeln, die den Alltag für die Patient:innen verbessern“, sagt Dr. Stefan Kropff, Medizinischer Direktor bei der Amgen GmbH. „Hierzu gehören Angebote, mithilfe derer wir die Behandlungsergebnisse optimieren wollen. Die Verbesserung der Adhärenz nimmt dabei eine große Bedeutung ein.“

Persönliches Umfeld: Austausch und Motivation
Für eine wirksame Versorgung chronischer Erkrankungen ist es notwendig, dass die Patient:innen, deren Familien und soziales Umfeld eine aktive Rolle einnehmen.(2) Besonders Familienangehörige können nach Meinung von 75 Prozent der Hausärzt:innen die Adhärenz positiv beeinflussen. Sie sind wichtige Ansprechpersonen für das medizinische Fachpersonal sowie eine wichtige Zielgruppe der Informationsmaterialien und sollten daher eng einbezogen werden.(1) Daneben können ebenfalls Erkrankte wichtige Bezugspersonen für gegenseitigen Austausch und zur Motivation darstellen. Entsprechend kommt auch Selbsthilfegruppen eine wichtige Aufgabe bei der Adhärenz zu, bestätigen 49 Prozent der Befragten.(1)

Zur Studie
Für die Studie „Adhärenz: Wie können Patient:innen bei der Therapietreue unterstützt werden“ wurden 150 niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland im Auftrag von Amgen befragt. Die Befragung führte das Marktforschungsunternehmen DocCheck Insights im August 2021 online durch.

Quellen:

  1. Amgen-Studie „Adhärenz: Wie können Patient:innen bei der Therapietreue unterstützt werden“, Marktforschungsinstitut DocCheck Insights, August 2021
  2. World Health Organization. (‎2003)‎. Adherence to long-term therapies: evidence for action. https://apps.who.int/iris/handle/10665/42682
  3. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/verstehen-messen-verbessern/, letzter Zugriff: 28.03.2022
  4. Hugtenburg JG, Timmers L, Elders PJ, Vervloet M, van Dijk L. Definitions, variants, and causes of nonadherence with medication: a challenge for tailored interventions. Patient Prefer Adherence Jul 10;7:675-82 (2013).